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Umgelernte Linkshändigkeit ist eine künstliche Kompetenzverschiebung im Gehirn.
Diese unnatürliche Anpassung der Hirnareale wird insbesondere durch das Schreiben Lernen mit der nicht dominanten Hand ausgelöst.
(Schreiben ist die komplexeste manuelle Tätigkeit) Die meisten linkshändigen Kinder werden ohne pädagogische Absicht zu ULH!
Juristisch gesehen ist das Umschulen von Kindern eine Körperverletzung. Inzwischen ist bekannt, dass es viel mehr bedeutet als eine pädagogische Maßnahme in Kindertagen - denn Hände und Gehirn sind eng verbunden. Umschulung auf die nicht dominante Hand ist ein massiver Eingriff ins Gehirn ohne Blutvergießen. Es kommt zu einer Kompetenzverschiebung zwischen der dominanten Gehirnhälfte, die darf nicht reagieren, und die nicht-dominante muss reagieren", erläutert die Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Johanna Barbara Sattler.
Die dominante Hand hat, analog zur dominanten Gehirnhälfte, die Führungsrolle. Wird diese Führungsrolle der nicht dominanten Hand zugemutet, so erfolgt die Ansteuerung weiterhin aus der jedoch nun umwegig agierenden dominanten (führenden) Gehirnhälfte.
Auch wenn das Gehirn anatomisch aus zwei Gehirnhälften besteht, scheinen alle höheren Hirnleistungen auf der Zusammenarbeit
beider Hirnhemisphären zu beruhen.
Die künstlich herbeigeführte Relativierung der Konfiguration der Hirnhemisphären stört das gute Zusammenspiel der Gehirnhälften.
In Folge dieser Irritation werden je nach der individuell abweichenden Anlage der Kompetenzen in den Gehirnhälften,
Fähigkeiten mehr oder weniger gehemmt. Ihre Begabung können ULH daher nicht optimal nutzen.
Das Gehirn ist zu einem großen Teil mit dem Ausblenden von Belanglosigkeiten, Lärm und "Trubel" ausgelastet.
Das strengt uns ULH besonders an. Wir leiden daher wesentlich stärker an der zeitgemäßen Reizüberflutung.
Die Bezeichnung „lange Leitung“ ist für die sich manifestierende ULH in das Volksgut eingegangen.
J. B. Sattler spricht von großer Unruhe und von einem Knoten im Gehirn, der unterschiedliche Hemmungen verursacht.
Auch wie ein Wackelkontakt im Gehirn wird die ULH wahrgenommen.
Aus den USA kommt die Bezeichnung Brain Breaking für den Vorgang der Umschulung.
ULH ist eine Verletzung, die kindlichen Frohsinn in Frust verwandeln kann und von vielen nie wirklich überwunden wird.
Häufig wird die Beeinträchtigung mühsam (über)kompensiert.
In der Leistungsgesellschaft sind ULH gefährdet, in eine prekäre Lebenslage zu geraten:
Die ULH hat eine staatstreffende, gesellschaftsprägende Größenordnung.
Die Fachwelt geht von bis 25% bis 50% linkshändig Veranlagten aus. (Der Anteil bei Frauen und Männern ist fast gleich)
Die generelle und restriktive Umschulung wurde wegen massiver Probleme von Betroffenen um1975 aufgegeben.
In der Folge waren die Sonderschülerzahlen rückläufig. Bis in die 90er Jahre wurde aktiv umgeschult.
Die Testpersonen wurden in den 70er Jahren auf ihre Seitendominanz getestet. Nach Beendigung ihrer Pflichtschulzeit wurden ihre schulischen Karrieren erhoben und auf Zusammenhänge mit der Seitendominanz untersucht. Die Auswertungsergebnisse zeigen,
dass sich aus der Händigkeit keine nachweisbaren Benachteiligungen im Hinblick auf die Schullaufbahnen ergeben.
Allerdings wird deutlich, dass umgelernte Linkshändige meist schlechtere Schullaufbahnen aufweisen.
Dissertation von Dr. Peter Böhm >> Teil 1 und Teil 2 als pdf
Ihre ergonomischen Herausforderungen sind vergleichsweise harmlos zu den ernsten Folgen, die ein Umlernen nach sich zieht.
Allerdings wird beobachtet, daß linkshändigen Maschinenbedienern, MusikerInnen... manche Rechtshandoptimierung zu schaffen macht.
Auch für praktizierende Linkshändige ist die beim Schreiben, Musizieren... erzwungene Arbeitsrichtung von links nach rechts nachteilig.
Wer sich die zugefügte Chancenungleichheit nicht gefallen lässt, wird bei der GesULH registriert sein wollen.
Eine Gemeinschaft die zusammenhält kann erwirken, dass unsere Verletzungen vom Staat berücksichtigt werden.
Wir sprechen von manifest leidenden ULH, wenn das Alltagsleben der Betroffnenen (oder deren Umgebung) darunter leidet.
Ob man manifest an der ULH leidet, ist von der Veranlagung, vom Lebensglück und dem Empfinden der Betroffenen abhängig.
Nach Dr. Ivo-Kurt Cizek ist das Umlernen der maximale unblutige Angriff auf das Gehirn, der möglich ist. (Quelle SZ, 29.4.1986)
Häufig sind Lern- und Abrufprobleme, Sprachstörungen, Legasthenie, Störungen der Konzentration, der Belastbarkeit, der Motorik…
wir sind ängstlicher, rührseeliger... aber auch impulsiv bis kollerisch...
ULH ermüden rascher, weil sie für Hirnleistungen wesentlich mehr Energie benötigen.
Orientierungsverlust, Stammeln... in anspruchsvollen, ablenkenden Situationen ist häufig, mangelnde Stressresistenz...
Schwankender Schulerfolg ist typisch und am Ende stand oft die Aussage: …könnte schon, wenn er/sie wollte…
Die Betroffenen lernen mehr oder weniger gut mit der Irritation im Gehirn umzugehen.
Diese Hemmung schwächt in anspruchsvollen Situationen auch unserere "rethorische, soziale Wehrhaftigkeit".
Das passt nicht zu diesen oft vielseitig interessierten Menschen.
Während ULH ihre Formalqualifikation nicht voll umsetzen können, ernten sie häufig Lob für lebenspraktische Geschicklichkeit.
Leider forciert das auch die Sage von "eh sehr geschickten" Leuten, die sich halt nicht anstrengen, einfügen... wollen.
Der Arzt und Linkshandforscher Hanns von Rolbeck schrieb dazu:
Im Unterschied zu den abgelehnten schulischen Anforderungen kann es aber sein, dass solche Kinder überaus große Fähigkeiten
in einer Sportart aufweisen, die ihnen Spaß macht.... Oder sie zeigen Ihre intellektuellen Fähigkeiten im Privaten z.B. in komplizierten
Werk- oder ...anspruchsvollen Computerarbeiten. Sie neigen bei Einengungen von Außen zu Fluchthandlungen...
Herzrasen, Herzstolpern, Hypertonie, Probleme im HNO Bereich, Verspannungen, Fehlhaltungen, Muskelzuckungen, Asymmetriern...
Minderjährige, deren kindlicher Frohsinn dem für sie beschwerlichen Schulalltag weicht, sind in der Folge unsicherer, neigen zu Bettnässen Nägelkauen, Tics.... Manche ziehen sich zurück, andere neigen zu Imponiergehabe oder kompensieren mit erhöhtem Leistungseinsatz.
Viele ULH haben Orientierungsprobleme. Uns verwirrt die Überfrachtung mit Optionen und die zeitgemäße Reizüberflutung.
Unterschiedlich ausgeprägte Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen, Trotzhaltungen und Minderwertigkeitskomplexe sind beobachtbar.
Manches ist mit pubertärem Verhalten verwechselbar, doch es könnte umgekehrt sein:
Das Bild von den Pubertären prägen Umgeschulte, heute ohne pädagoische Absicht umgelernte Linkshändige, mit.
Rechtfertigungsdrang und "Hervortun"... wird ULH ebenfalls zugeschrieben.
Unser Kritizismus bringt kaum Freunde ein. ULH werden aber auch als kritikfähig und ideenreich eingereiht.
Aus latenter Verunsicherung sind wir selbstkritisch und neigen zum Perfektionismus.
Unbewusst ging die Wirtschaft auf die ULH mit Methoden zur Bergung von "Nörgler Ideen" ein.
Zu beobachten ist auch der Hang zum Autodidakten bei ULH, und andere positive Abhilfereaktionen.
Befremdend wirkt, wenn ULH an Empathie vermissen lassen. Häufiger ist eine besondere Hilfsbereitschaft.
Als Vorgesetzte sind wir pedant und haben (den eigenen Anstrengungen gemäß) hohe Erwartungen.
ULH gelten eher als ehrlich und hilfsbereit.
Wir selbst und die Gesellschaft trainieren uns auf kompatibel. Das Gehirn ist plastisch wie die Fachwelt sagt.
Doch bleiben bedrückende Tatsachen: Drop out kommt bei uns öfter vor, eine höhere Bildung war für viele Betroffene nicht möglich.
Diese künstlich geschaffene Chancenungleichheit belastet viele Betroffene lebenslang.
Depressionen, mangelnde Belastbarkeit, Störungen am Immunsystem um nur wenige zu nennen, führen häufig zu durchwachsenen Biografien, sozialem Rückzug, und in Folge irritierender Verhaltensweisen auch zu Ausgrenzung.
Sekundäre Folgen anderer Art löst die Andersartigkeit in Methodik, Verhalten, “Performance“ aus.
Das entspringt nicht einfach einer Schwäche, sondern oft nur der “gespiegelten Ergonomie“ der Linkshändigen.
Eine bei ULH vom "Knoten im Gehirn" beeinflusste Denkart, beeinflusst die Herangehensweise an Aufgaben.
ULH, die ein günstiges Arbeitsumfeld vorfinden können erfolgreich sein.
ULH waren oft als Kind schwierig und vermehrt drakonischen Maßnahmen ausgesetzt.
Latente Missbilligung, mangelndes Vertrauen, Verkennung, führen zu häufiger Kritik und Tadel.
Wechselseitige Gegenreaktionen können sich aufschaukeln.
ULH sind darüber oft auch selbst verstört und aus ihren demütigenden, kränkenden Lebenserfahrungen heraus zu wenig selbstbewusst,
um sich durchzusetzen und andere richtig zu bewerten.
Überkompensation mit großer Anstrengung ist häufig. Sie kennen nichts anderes und finden das normal.
Anspruchsvolles zu besprechen fällt uns leichter als Smalltalk, der uns offensichtlich zu wenig "rethorischen Halt" gibt.
Die bereits zitierte Fahrigkeit bei auch nur geringem Druck, schwächt uns in entscheidenden Momemten.
Entsprechend wird es uns in Konflikten schnell zu eng, das zeigt sich in einem Mangel an "rethorischer Wehrhaftigkeit"
All das ergibt eine Dauerüberlastung. Viele erkranken daran. Unbeeinflusst ist kaum ein ULH.
Völlig unterschätzt werden die Auswirkungen der ULH auf unsere Gesundheit, Körperhaltung...
Siehe auch >>> Literatur Hanns von Rolbeck - Erkrankungswahrscheinlichkeit
Wir stellen die Mehrzahl an Schulabbrechern, überproportional viele Suchtkranke, psychisch Kranke, Delinquente….
Wie viele von täglich mehr als drei Suiziden in Österreich haben ULH als Ursache? Unser schwarzer Ordner deutet auf 50% hin.
Das sollte zum Weiter denken anregen:
Wir sehen unter Suchtkranken einen auffällig hohen Anteil an ULH.
Wir wissen, dass die Überlastung durch ULH zu Aggressionen führt. Es birgt riesige Chancen, wenn ULH vermieden wird...
Das soll nicht zur Verharmlosung der ULH verleiten. Der Verweis auf Unverwundete bringt den hunderttausenden Versetzten nichts.
Das Gespräch mit ULH führt oft vorerst zur Aussage: „Ich fühle mich nicht betroffen“. Doch bald setzt meist ein Aha-Erlebnis ein.
ULH können ihre Qualifikation weniger gut in der Praxis umsetzen.
ULH schränken ihre Interessens- und Wirkungsbereiche zu Gunsten der wichtigsten Aktivitäten ein.
Manche umgeschulte Erwachsene versuchen, mit erhöhtem Einsatz Schwierigkeiten zu überwinden, und arbeiten oft bis zum Burn-out,
um die gleiche Leistung zu erbringen wie andere. „Oder sie verrichten Jobs, die weit unter ihrem Begabungspotenzial liegen, weil ihre Versagensangst so groß ist“, warnt Andrea Hayek-Schwarz. Wird eine Umschulung erkannt, ist eine sogenannte Rückschulung möglich. „Dabei muss die Linkshändigkeit außer Zweifel sein. Die Rückschulung sollte von Fachleuten begleitet werden, damit sie unproblematisch abläuft. Da sie einige Zeit dauert, muss der Wunsch nach der Veränderung groß sein. Oft stärkt es aber schon das Selbstbewusstsein, wenn man erkennt, dass Probleme durch eine Umschulung und nicht etwa durch mangelnde Intelligenz entstanden sind“, erläutert die Pädagogin.
Die manifest Leidenden sind häufiger Tadel ausgesetzt, doch finden sie kaum Verständnis.
Etliche wissen nichts von ihrer Umschulung. Selbst manifest Betroffenen ist die Ursache ULH oft zu phantastisch.
Ganz viele sind zu gebrochen für den richtigen Umgang mit der ULH.
Der aktive Umgang mit ULH beginnt mit Information, fordert Anerkennung, Berücksichtigung und Rehabilitation.
Wenn eine Lehrperson einem Schüler ein Haar krümmt so droht die Suspendierung vom Dienst.
Die ehemals Umgeschulten wurden unversorgt zurückgelassen!
Besonders tragisch wirkt sich die ULH aus, weil die Medizin diese Zusammenhänge kaum berücksichtigt.
Es kommt daher zu Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen... Die Irritationsquelle ULH darf nicht länger unberücksichtigt bleiben.
Viele wissen nichts von ihrer ULH. (Einfache Tests geben keine Sicherheit!)
Dein Arzt ist gesprächsbereit und kann Dich zu einem Händigkeitstest im Rahmen der Kassenleistung überweisen.
Der Wiener Kinderpsychiater Primar Andreas Rett hat bereits 1973 auf die künstlich geschaffene Chancenungleichheit durch Umschulung hingewiesen und auch Maßnahmen zur Rehabilitation umgeschulter Erwachsener im Rahmen von Weiterbildung und Psychotherapie gefordert. Seine Ermahnungen blieben bis heute weitgehend ungehört.
Die einstmals tätigen LehrerInnen taten ihre Pflicht nach Vorschrift, es war anstrengend mit uns, auch sie mußten die ULH ertragen.
Noch heute schreiben 20% der linkshändigen Schulpflichtigen mit rechts, weil sie das von Bezugspersonen nachahmen.
ULH ist auch nicht die Idee einer Privatschule oder eine Konfession: Die ULH gibt es wegen der Säumigkeit der Schulbehörden.
Die Gesellschaft umgelernter Linkshändiger fordert die Anerkennung manifest leidender als Opfer und angemessene staatliche Hilfe.
Es geht um Gerechtigkeit und Rehabilitation.
Dein Beitritt zur Ges.ULH, Dein anonymes Signal, wir verstärken es, ohne daß Du deshalb eine Verpflichtung eingehst.